Beratung über Linkshändigkeit oder zum Umgang mit unklarer Händigkeit nach S- MH® (Sattler- Methode zu Händigkeitsfragen)
Definition: „Als Händigkeit bezeichnet man die Überlegenheit der linken oder rechten Hand. Dies zeigt sich in einer größeren Geschicklichkeit, längerer Ausdauer und dem bevorzugten Handgebrauch.“
Eine Umschulung der Händigkeit kann von innen, also selbst verursacht oder von außen beigebracht sein und verschiedene Ursachen haben.
Die Folgen einer Umschulung können unterschiedlich ausgeprägt und vielschichtig sein.
Mögliche primäre Folgen:
Mögliche sekundäre Folgen:
Auch psychosomatische Störungen können ein Alarmsignal sein.
Gezielte Beratung zum Umgang mit Linkshändigkeit in Alltag, Beruf, Kindergarten und Schule
Dazu gehört:
Händigkeitsbefundung
Eine Händigkeitsuntersuchung wird nach dem standardisierten Testverfahren S-MH® (Sattler-Methode zu Händigkeitsfragen) durchgeführt. Dies ist eine ganzheitlich orientierter Ansatz, der sich nicht nur an statistischen Vergleichen zwischen linker und rechter Hand orientiert, sondern qualitative Leistungen und relevante Wirkfaktoren wie z.B. Händigkeit in der Familie, Entwicklungsstand des Kindes oder Einfluss von Modell- oder Nachahmungsverhalten mit einbezieht.
Schreibvorbereitung
Linkshändige Kinder und Erwachsene, die sich in der Rückschulung befinden oder das Schreiben mit der linken Hand erst erlernen, werden zu Vorbereitung einer lockeren und ergonomischen Schreibhaltung unterwiesen. Diese methodische Hilfestellung ist notwendig, da z.B. linkshändige Kinder von sich aus nur schwer eine unverkrampfte und lockere Schreibhaltung finden.
Damit kommt es zur Vermeidung einer noch häufig vorkommenden verkrampften Hakenhaltung der linken Schreibhand von oben.
Die richtige Stifthaltung und Blattlage bei den vorbereitenden Schwung- und Nachspurübungen wird in Einzelstunden oder kleinen Gruppen genauso erlernt wie die Beweglichkeit der Hände durch Fingerspiele. Weiterhin werden gezielte Schneideübungen, die den Kindern den richtigen Umgang mit Linkshänderscheren spielerisch vermitteln, durchgeführt.
Rückschulung
Rückschulung bedeutet eine Rückführung zum Schreiben auf die ursprünglich dominante Hand.
Dies ist ein hochsensibler Prozess, der im einzelnen Fall anhand einer vollständigen Anamnese geprüft
und abgewogen wird.
Schreiben ist ein höchst komplexer Vorgang, der nicht nur Überlegungen über beispielsweise Grammatik beinhaltet, sondern auch inhaltliche Überlegungen, wie z.B. die Formulierung der Gedanken oder auch das zügige Abrufen von Gelerntem (Schule, Ausbildung, Beruf) mit einbezieht.
Letztendlich sind wir, ob wir wollen oder nicht, beim Schreiben mehr oder weniger immer gefühlsmäßig beteiligt. Diese Faktoren wirken in unterschiedlicher Ausprägung während des Schreibens und belasten das Gehirn auf besonders mannigfaltige Weise.